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Mischkultur Im Hochbeet – Welches Gemüse pflanze ich wann?

26.11.2024 | admin

Mischkultur im Hochbeet – Welches Gemüse pflanze ich wann?

Hochbeet richtig bepflanzen: Welches Gemüse die richtige Mischkultur macht

Ein Hochbeet eignet sich perfekt für den Anbau von frischem Gemüse. Ob süsse Karotten, knackige Salate oder frische saftige Gurken. Diesen Traum kann man sich in einem Beet dieser Form optimal erfüllen. Doch nur wenn Sie wissen, wie Sie Ihr Hochbeet bepflanzen. Oder zumindest ein Paar Dinge dabei beachten!

Welches Gemüse pflanze ich aber am besten miteinander an? Und was hat es mit Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern auf sich? Das erklären wir Ihnen im folgenden Text.

Die richtige Anordnung in Ihrem Hochbeet

Es gibt wirklich eine Anordnung, welche Pflanzen miteinander kompatibel sind und sich sogar gegenseitig im Wachstum stärken oder schwächen. Dieses sinnvolle Kombinieren beim Bepflanzen kann das Geheimnis für üppige Pflanzen mit ertragreichen Ernten sein. Sie können aber auch verantwortlich sein für kümmerliche Pflanzen und schlechte Erträge.  Besonders im Hochbeet ist dieser kleine aber feine Unterschied deutlicher zu sehen. Um hierbei optimale Erfolge aus Ihrem Hochbeet zu ziehen, sollten sie auf sogenannte „Mischkulturen“ setzen.

 

Was sind Mischkulturen?

Sie kennen das sicher auch.  Mit den richtigen Nachbarn ist die Stimmung besser, nicht nur bei Ihnen, sondern auch bei den Nachbarn. So gehts Ihren Pflanzen im Beet auch. Zugegeben, das ist nun nicht das beste Beispiel, aber man kann das ungefähr wie folgt erklären: Stellen Sie sich vor sie haben in Ihrem Wohngebiet eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen. Jeder Nachbar besteht darauf, seinen Zweitwagen zu behalten. Auch Sie. Und alle Nachbarn fahren gleichzeitig zur Arbeit los und kommen gleichzeitig wieder heim. Dass das alles andere als optimal gelöst ist, ist offensichtlich. Die knappen Ressourcen, die sie zur gegebenen Zeit benötigen, benötigt Ihr Nachbar ebenfalls in hohen Mengen. Zur anderen Zeit geben Sie die Ressource frei, an dem er sie ebenfalls nicht benötigt.

Die Nachbarn kann man sich bekanntlicherweise halt nicht aussuchen. Doch für Ihre Pflanzen können Sie es. Dabei gilt einfach nur eine Faustregel:

Dabei gilt einfach nur eine Faustregel:

Stammen die Pflanzen aus einer Pflanzenfamilie, mögen sie sich gar nicht. Schlechte Nachbarn wären z.B. Kohl und Kohl. Miteinander kombiniert, ist Stress für Ihre Kleinen vorprogrammiert. Sie benötigen genau die selben Ressourcen und geben genau die gleichen Ressourcen ab, die der Andere jeweils nicht benötigt.

Dies gilt nicht nur für das „Miteinander“, sondern auch dem „Nacheinander“. Das heisst: Es ist nicht nur wichtig, die richtigen Sorten in einer Saison miteinander zu kombinieren, sondern auch in der nächsten Saison nicht die gleiche Sorte an die gleiche Stelle im Beet zu setzen. Das werden Sie im Ertrag spüren. Beim „Miteinander“ achtvoll zu wählen nennt man „Mischkulturen„. Das „Nacheinander“, also im nächsten Jahr nicht das gleiche an die Stelle zu pflanzen nennt man „Fruchtfolge„.

Welchen Vorteil bietet die richtige Mischkultur in Ihrem Hochbeet?

1. Grösseres Wachstum

Nutzpflanzen sind auf unterschiedliche Nährstoffe und Mengen angewiesen. Gleichzeitig geben sie wiederrum unterschiedliche Nährstoffe in die Erde ab. Hierbei spielen nicht nur die Wurzelausscheidungen unter der Erde eine Rolle sondern auch die Duftausscheidung über der Erde. Plagegeister werden fern gehalten, wichtige Helfer angelockt und die Erde aufgewertet. In falscher Kombination können Wachstum und Erträge in Mitleidenschaft gezogen werden, da z.B. einseitige Nährstoffabnutzung und -abgabe auf der gleichen Fläche durch ähnliche Pflanzen die sogenannte „Bodenmüdigkeit“ hervorgerufen wird. Und da wären wir beim nächsten Thema:

2. Einseitige Abnutzung des Nährstoffgehalts im Boden

Der Boden sollte nicht durch einsetigen Nährstoffentzug belastet werden. Wenn zwei nebeneinander liegende Pflanzen die gleichen Nährstoffe aussaugen und abgeben, ist das wenig vorteilhaft. Nimmt ein Nachbar mehr davon, was der andere nicht benötigt und gibt genau das, was für den Nachbarn von grossem Wert ist,  hat man wiederum optimale Bedingungen geschaffen.  Im Worst Case kann es passieren, dass Pflanzen verkümmern, da eine Pflanze Stoffe über die Wurzel abgibt, die für den Nachbarn beeinträchtigende Folgen hat.

3. Schutz vor Schädlingen

Bodenmüdigkeit kann das Wachstum bestimmter Schädlinge fördern, welche die Pflanzen stark beschädigen würden. Gleichzeitig sind bestimmte Düfte von Pflanzen wie Basilikum oder Dill günstig, um genau diese fernzuhalten.  Mischkulturen sorgen für viele unterschiedliche Düfte und Gerüche. Das wiederum für eine Schwächung des Orientierungssinns vieler Schädlinge und die Wahrscheinlichkeit eines Befalls wird ebenfalls reduziert.

4. Wuchshöhe und Wurzeltiefe

Auch hier gilt es, eine gute Nachbarschaft in den Vordergrund zu stellen. Pflanzen nehmen Licht auf können sich dabei gegenseitig das Licht „klauen“. Durch die richtige Platzierung kann dem entgegen gewirkt werden.  Dabei sollten hohe Pflanzen in die hinteren Reihen gesetzt werden. So verdecken sie den kleineren Pflanzen, wie dem Salat nicht die ersehnte Sicht auf die Bühnenshow der Sonne.

Nicht nur nach oben, auch nach unten wachsen Pflanzen unterschiedlich weit. Die richtige Kombination von Tief-, Mittel- und Flachwurzlern nutzt den Raum perfekt aus und lassen die Wurzeln die Erde besser durchdringen.

Hochbeet und die Fruchtfolge: Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer

Bodenmüdigkeit tritt vor allem ein, wenn immer dieselbe oder ähnliche Pflanze an der gleichen Stelle gepflanzt wird. Und das Saison für Saison. Dabei sorgt der einseitige Nährstoffentzug für einen ungünstigen Boden. Solch ein Boden weist eine deutlich höhere Konzentration an Ungeziefer und Schädlingen, Unkraut und Pilzen auf. 

In einem Hochbeet trifft Ihr Gemüse auf eine geballte Ladung an verschiedenen Nährstoffen. Durch die höhrere Wärme in einem Hochbeet wird eine höhere Reproduktion von Nährstoffen forciert. Daher ist die richtige Wahl sogar noch massgebend. Im ersten Jahr sollten andere Pflanzen gesetzt werden, als im zweiten oder dritten. Für das erste Jahr kommen Starkzehrer in Frage. Sie benötigen einen hohen Gehalt an Nährstoffen. Gleichzeitig reichern sie wenig Nitrat an. Auch wenn sie Ihr Beet frisch befüllen, der Boden verändert sich mit der Zeit und im Folgejahr kommen Mittel- und Schwachzehrer zum Einsatz.

Hochbeet – welches Gemüse zählt denn zu welcher Familie?

  • Zu den Starkzehrern gehören z.B. Kohlarten, Zucchini, Kartoffeln, Gurken, Karotten und co.
  • Typische Mittelzehrer sind z.B. Spinat, Radieschen, Kopfsalat und co.
  • Zu den Schwachzehrern gehören Erbsen, Bohnen, viele Salatsorten, Kräuter und co.

Mischkultur kann also sehr spannend sein!

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Ein Beispiel, wie Ihr Hochbeet aussehen könnte

Pflanzen Sie einen Starkzehrer neben einem Schwachzehrer wie zum Beispiel Gurken neben Erbsen. Während Gurken sehr viel Stickstoff benötigen, reichert die Erbse den Boden mit Stickstoff an.

Des Weiteren können Tiefwurzler neben Flachwurzlern gesetzt werden. Sie benötigen unterschiedlichen Raum im Boden und stören sich dabei nicht.

Ein bekanntes Beispiel von gemeinsamer Bepflanzung zum gegenseitigen Schutz vor Schädlingen ist die Möhre und die Zwiebel. Möhren schrecken nämlich die Zwiebelfliege ab und die Zwiebeln die Möhrenfliege. So ergänzen sie sich perfekt.  Der Zusatz von beispielsweise Dill hält weitere Schädlinge wie Blattläuse und Kohlweislinge ab.

Fragen zur Anbauplanung? Dann schreiben Sie uns. Wir kümmern uns auch um individuelle Anliegen rund um Ihre Gartenlandschaft.

Haben Sie schon die neue Hochbeet Kollektion gesehen? Wenn nicht, schauen Sie doch mal hier rein:

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